F: Essen Patienten mehr, um die aspirierten Kalorien auszugleichen?
Bei unseren klinischen Studien gab es keine Hinweise darauf, dass Patienten das System als Ausrede nutzen, um mehr zu essen, oder mehr essen, um die aspirierten Kalorien zu kompensieren. Die klinischen Daten deuten eher darauf hin, dass Patienten mehr Selbstbeherrschung, weniger Kontrollverlust und keine Neigung zu Essanfällen an den Tag legen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass bei vielen Personen, die an Adipositas leiden, die übermäßige Kalorienaufnahme auf externe Faktoren zurückzuführen ist (Stress, soziale Aktivitäten, Appetit auf bestimmte Speisen etc.) und nicht auf das körperliche Bedürfnis, täglich eine bestimmte Kalorienmenge aufzunehmen.
F: Wird das AspireAssist dauerhaft implantiert?
Parallel zum AspireAssist wird eine Lebensberatung angeboten, damit die Patienten während des Abnehmens nach und nach gesunde Ernährungs- und Aktivitätsmuster erlernen. Bei Patienten, die ihren Lebensstil erfolgreich und grundlegend ändern, kann das System entfernt werden, ohne dass sie erneut zunehmen. Unsere Tests haben ergeben, dass die meisten Patienten, die sich für diese Therapie entscheiden, sie auch fortsetzen möchten, um sicherzustellen, dass sie ihr Wunschgewicht halten. Wird das AspireAssist jedoch benötigt, um das Wunschgewicht zu halten, so wird der Patient nach dem Entfernen des Systems mit einiger Sicherheit wieder zunehmen.
F: Bekommt der Körper bei Verwendung des AspireAssist ausreichend Nährstoffe?
Die Aspiration entfernt nur etwa ein Drittel der aufgenommenen Nahrungsmittel, und das auf gleichförmige Weise. Im Endeffekt wird die Portionsgröße reduziert, ohne auf die Mahlzeit zu verzichten, so dass das Verfahren im Prinzip einer kalorienreduzierten Diät gleichkommt. Zudem wird der Nährstoff- und Elektrolythaushalt der Patienten sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass die Gewichtsabnahme in gesundem Rahmen verläuft.
F: Warum entfernt das System nur 30 % der Kalorien?
Nach einer „vollständigen“ Aspiration (wenn keine Nahrung mehr abläuft), befinden sich immer noch ca. 70 % der Kalorien im Magen und im Darm. Dies hat mehrere Gründe: 1) Ein Teil der Nahrung wurde bereits zur Resorption in den Dünndarm weitergeleitet, 2) der Schlauch liegt im oberen Bereich des Magens, so dass die Nahrung unten im Magen nicht aspiriert wird und 3) passen manche Nahrungsteilchen nicht durch den Schlauch. Unsere Studien haben ergeben, dass Patienten, die eine Mahlzeit vollständig aspirieren, im Schnitt etwa 30 % der Kalorien entfernen.
F: Kann es zu Infektionen kommen?
In klinischen Studien sind keine schwerwiegenden Infektionen aufgetreten. Gelegentlich kam es jedoch zu leichten Infektionen, die sich konservativ behandeln ließen. Wie bei PEG-Sonden heilt der Körper um den implantierten Schlauch herum und verringert so das Risiko von Infektionen. Die Patienten werden angewiesen, den Stoma-Bereich regelmäßig auf Rötungen und Entzündungen hin zu untersuchen und sich an ihren Arzt zu wenden, falls ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt.
F: Worin unterscheidet sich das Verfahren von Bulimie?
Bulimie ist eine psychologische Erkrankung mit exzessiven, unkontrollierten Essanfällen und anschließendem Erbrechen. Bulimie unterliegt keiner ärztlichen Kontrolle, während das AspireAssist unter Aufsicht eines Arztes verwendet wird und der Elektrolyt- und Metabolithaushalt sorgfältig überwacht wird. Das AspireAssist führt nicht zu Bulimie. Erfolgreiches Aspirieren erfordert gründliches Kauen und langsames Essen, also das Gegenteil eines unkontrollierten Essanfalls. Eine der Hauptgefahren im Zusammenhang mit Bulimie liegt darin, dass Zähne und Speiseröhre von der Magensäure angegriffen werden. Dieses Risiko entfällt beim AspireAssist.
Außerdem gibt es kaum Patienten, die sowohl unter Bulimie als auch unter Adipositas leiden. Patienten, die sich für das AspireAssist interessieren, werden zunächst auf Bulimie und andere psychologische Erkrankungen untersucht, bevor sie zur Therapie mit dem AspireAssist zugelassen werden.
F: Können Patienten mit dem AspireAssist normalen Betätigungen wie Baden oder Schwimmen nachgehen?
Sobald der Bereich um den Schlauch herum verheilt ist, können Patienten mit dem AspireAssist ganz normal schwimmen gehen, Sport treiben und anderen Aktivitäten des täglichen Lebens nachgehen.
F: Ab wann ist das AspireAssist verfügbar?
Das AspireAssist hat im Dezember 2011 die CE-Kennzeichnung für den Vertrieb in Europa erhalten und ist jetzt in begrenztem Umfang in Europa und verschiedenen anderen Regionen erhältlich. In den USA ist das AspireAssist derzeit nur zu Forschungszwecken zulässig und nicht im Handel verfügbar. Wir bemühen uns um die Zulassung der FDA, können aber nicht sagen, ab wann das System in den USA verfügbar sein wird.